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Die zunehmende Digitalisierung von Serviceangeboten stellt auch zunehmende Herausforderungen nicht nur für Kund:innen, sondern auch die Serviceprovider, welche ihre Webseiten an die Erwartungen ihrer Besucher:innen anpassen möchten. In den letzten zehn Jahren wurde verstärkt ein Fokus auf die Bedienungsfreundlichkeit (Usability) von Webseiten sowie die Benutzer:innenerfahrung (User Experience) gelegt. Und dennoch, finden wir uns oft in Situationen auf Webseiten wieder, auf denen wir nicht den notwendigen Schritt zu einer Produktauswahl oder Veränderung einer bereits getroffenen Auswahl nachvollziehen können; oder noch dramatischer: Wir schaffen es nicht die gewünschten Informationen oder Produkte überhaupt zu finden.

Quelle: rupixen.com auf Unsplash

Für Unternehmen stellen sich hier oftmals Herausforderungen, die Erwartungshaltungen oder mentalen Modelle ihrer Kund:innen zu antizipieren. Diese erwarteten Prozessabläufe werden jedoch tagtäglich durch alltagsbestimmende Apps (bspw. Amazon, Instagram, etc.) auf einer Vielzahl von technischen Geräten geformt und internalisiert. Zudem verändern sich diese Abläufe konstant, was selbst bewährte Abläufe schon bald wieder ‚alt‘ aussehen lässt.

User Experience gestalten

User Experience Design (UxD) hat sich als Disziplin und Verständnisbaukasten zur Gestaltung von interaktiven Systemen in den letzten Jahrzehnten für den Erfolg von eCommerce Seiten als entscheidend erwiesen. Oftmals reduziert auf reines Interface Design, stellt sich UxD die Frage nach einer ganzheitlichen Betrachtung der Benutzer:innenerfahrung und wie diese gestaltet werden kann. Webseiten sollten demnach vor allem einfach zu verstehen, relevant für die Besucher:innen sein und Orientierung bieten können.

Neben der mittlerweile grundlegenden, gar klassischen, Web-Usability, forciert ein User Experience Ansatz somit einen zielgerichteten Einsatz aus einer Kombination aus visueller Kommunikation, Interaktion & Workflow, sowie Evaluation & Lernen. Als zentraler Ausgangspunkt der Gestaltung steht der Inhalt der Webseite, und darauf aufbauend eine Vielzahl an Werkzeugen aus dem Produkt Design bis zur Workflow Analyse zur Verfügung, um den Besuch der Webseite so angenehm wie möglich zu machen.

Interaktion gestalten

Die Frage nach der Gestaltung relevanter Inhalte berücksichtigt nicht nur die Auswahl und Portionierung einzelner Informationselemente, sondern auch ein Verständnis für die Erwartungen der Zielgruppe an die Information sowie Interaktion mit einer Webseite.

Interaktionsdesign (IxD) ermöglicht mit Persona-Szenario-Techniken ein Verständnis für diese Erwartungen aufzubauen und durch schnelle Prototypisierungen (Papier & Bleistift) und Iterationen mit der Zielgruppe, erste Fehlannahmen in der Gestaltung des kritischen Prozesspfades auszuschließen. Vor allem ein Verständnis für die unterschiedlichen Zielvorstellungen von Benutzer:innen, sowie ein möglichst glaubhaftes adressieren, oder eben nicht adressieren, steht hier im Vordergrund.

Goal-directed-Design hat sich als tauglicher Ansatz erwiesen, um mit den Daten, Erfahrungen und Informationen, welche im Unternehmen schon vorliegen, interaktive Produkte zu entwickeln, welche nicht nur von Kund:innen gewünscht werden, sondern auch im Rahmen der Geschäftstätigkeit gestaltet werden können.

Benutzer:innenfreundlichkeit gestalten

Auch als Web-Usability bezeichnet, bietet diese Disziplin eine Vielzahl an Heuristiken, welche auf einer Webseite eingehalten werden sollten. Grundlegende Ausdrucks- und Gestaltungsdimensionen dieser Richtlinien finden sich entlang der Effektivität bei der Zielerreichung, der Effizienz bei der Zielerreichung (oftmals der Zeitaufwand), und die Zufriedenheit der Benutzer:innen nach der Benutzung.

Gestaltung bezieht sich hier nicht nur auf wesentliche Aspekte der Informations- und Navigationsstruktur, sondern betont auch die Wichtigkeit des regelmäßigen Testens einer Webseite auf Schwachstellen im Design oder im kritischen Prozesspfad. Nur durch regelmäßiges Testen der Webseite und Lernen von den Benutzer:innen kann sich Erfolg einstellen und auch langfristig gehalten werden.

Quelle: David Travis auf Unsplash

Dos and Don'ts

  • User Experience Design beschäftigt sich nicht nur mit dem Aussehen einer Webseite, sondern mit den Erwartungen der Benutzer:innen an die Webseite.
  • Interaktionsdesign setzt die Erwartungen der Benutzer:innen ins Zentrum aller Gestaltungsanforderungen. Technologische Anforderungen sollten sich idealerweise diesen unterordnen.
  • Web-Usability bedeutet Benutzer:innen eine möglichst einfache Nutzung der Webseite zu ermöglichen. ‚Einfachheit‘ bezieht sich hier auf die entwickelten mentalen Modelle bei der Zielgruppe, welche durch dominante Marktteilnehmer gestaltet werden. Amazon mag nicht immer die schönste Webseite sein, beeinflusst aber maßgeblich, wie Such- und Selektionsabläufe und Kaufprozesse vorgestellt und erwartet werden.
  • All diese Erwartungen und Verhaltensmodelle der Benutzer:innen müssen regelmäßig überprüft werden. Statistische Daten von Webseiten (Google Analytics) helfen für das Gesamtverständnis, können aber die Frage nach dem ‚Warum?‘ jemand etwas nicht macht/schafft nicht ersetzen.

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Kursunterlagen - User Experience und Webshop Design
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